Barig-Selbenhausen 
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Eine Zeitreise durch die Vereinsgeschichte
von Volker Stuhl

Bild von Karl HorzSeit Bestehen der Menschheit steht diese im ewigen Kampf mit den Naturgewalten, die einerseits nutzbringend sind, aber auch verheerende Auswirkungen haben können. Feuersbrünste und Unwetter bedrohen die Menschen und deren Hab und Gut. Von diesem Gedanken sind wohl auch jene 38 Männer geleitet worden, die sich am 1. Mai 1925 unter Anwesenheit des Kreisbrandmeisters Erlenbach aus Weilburg im Gasthaus Zanger zur Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Barig-Selbenhausen trafen.

 Der erste gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

OrtsbrandmeisterKarl Horz
Stellvertretender OrtsbrandmeisterAugust Sattler
KassiererWilhelm Ochs
SchriftführerOtto Zanger

Doch bereits vor Gründung unserer Wehr gab es in Barig-Selbenhausen einen für damalige Verhältnisse gut eingerichteten Brandschutz. So konnte eine von Pferden gezogene handbediente Saug- und Druckpumpe übernommen werden. Es existierten bereits ein Spritzenhaus an der ehemaligen Schule und je ein Leiterhaus in Barig und Selbenhausen.

In den Leiterhäusern wurden neben Leitern auch Einreißhaken und Stroheimer aufbewahrt.
Die Ausbildung der Feuerwehrleute begann an diesen Gerätschaften. Es wurden nach den damaligen Vorschriften Steigermannschaften sowie Spritzen- und Hydrantenmannschaften aufgestellt.
Ortsbrandmeister Karl Horz legte sein Amt nach ungefähr 1 ½ Jahren nieder. Als Nachfolger wurde Otto Jung gewählt. Wie im Protokollbuch nachzulesen ist, fand die Wehr in ihm einen treuen, pflichtbewussten Wehrführer. Es wehte nun ein frischer Wind. So handelte sich manch braver Feuerwehrmann wegen seiner mistigen Stallschuhe eine Rüge ein.
Bild von Otto Jung
In der Zeit vom 29. Juni bis 1. Juli 1929 veranstaltete die Wehr auf den Wiesen unterhalb von Selbenhausen ein Stiftungsfest. 20 Vereine folgten der Einladung zu diesem Fest. Höhepunkt des Festes war eine gelungene Schauübung unter Leitung von Ortsbrandmeister Otto Jung. Als Brandobjekte hatte man sich das Gasthaus Müller und Häuser an der „Kreuzgasse“ ausgewählt. Der Einsatz verlief sehr schnell Dank zweier munterer Rösslein, die das Gefährt kurz vor dem Ziel fast zum Kippen brachten.
Vom Festerlös wurden die ersten Tuchröcke für die Feuerwehrleute von Schneider Karl Horz angefertigt. Jeder Wehrmann musste 10,-- Reichsmark aus eigener Tasche hinzuzahlen. Diese Röcke wurden 1955 vom Schneider Josef Krtsch umgearbeitet und standen der Wehr zum 40-jährigen Bestehen 1966 noch zur Verfügung.

Bild von Kameraden Horz u. SattlerDen ersten Brandeinsatz hatte unsere Wehr am 14. März 1929. Die Kameraden mussten Löschhilfe bei einem Großbrand in Löhnberg leisten. Zwei Gehöfte in der Schulstraße standen in Flammen. Die Löscharbeiten gestalteten sich wegen des starken Frostes sehr schwierig. Dank des beherzten Einsatzes aller eingesetzten Wehren konnte das Feuer im wesentlichen auf den Brandherd beschränkt werden.

Zu einem weiteren Großbrand wurde unsere Wehr im August 1930 nach Mengerskirchen gerufen. Bei diesem Brand waren rund ein Dutzend Feuerwehren im Einsatz. Acht Fruchtscheunen brannten nieder.

Am 12. April 1932 brannte die Scheune des Landwirts Wilhelm Scheidet in Barig. Für die gute Löscharbeit erhielt unsere Wehr ein Diplom.

Das Jahr 1933 brachte auch in der Feuerwehr einige Veränderungen. Die Dienstordnung wurde straffer, Anschaffungen wurden stärker gefördert und alle männlichen Bürger, die der freiwilligen Feuerwehr nicht angehörten, mussten in der Pflichtfeuerwehr Dienst verrichten.

1939 wurde bei der alten Schule ein neues größeres Gerätehaus gebaut und ein Schlauchturm errichtet.

Der zweite Weltkrieg bereitete der Aufwärtsentwicklung unserer Wehr ein jähes Ende. Viele Feuerwehrkameraden wurden zum Wehrdienst einberufen.

Die Kameraden
- Hermann Hardt
- Karl Horz
- Wilhelm Horz
- Karl Ringsdorf
- Christian Ringsdorf

kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.

Wegen der zahlreichen Luftangriffe wurde 1943 die erste Motorspritze, eine Tragkraftspritze TS 8 System Flader mit DKW-Zweitakt-Motor, angeschafft. Zum Transport der TS diente ein offener Einachs-Anhänger.

Nach Ende des Krieges kam das Vereinsleben nur schwer wieder in Gang. Durch die Besatzung verlor die Wehr einen Teil ihrer Ausrüstung.

Bild von Johann JungIm Jahr 1946 legte Ortsbrandmeister Otto Jung sein Amt nach 20 Jahren nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Johann Jung gewählt. Er hat sich in besonderem Maße um den Wiederaufbau verdient gemacht. Der Übungsbetrieb wurde forciert und die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich. Insbesondere junge Männer gingen zur Feuerwehr, fast die gesamte männliche Jugend war in der Wehr aktiv.
1947 wurde eine Sirene auf dem Schlauchturm montiert und machte die Hornisten, die bis zu diesem Zeitpunkt für die Alarmierung zuständig waren, arbeitslos.

In den folgenden Jahren ging es langsam aber stetig bergauf.
Helmut Ringsdorf löste 1958 Johann Jung als Ortsbrandmeister ab. Die Kameraden Otto Jung und Johann Jung wurden aufgrund ihrer Verdienste für die Wehr zu Ehrenortsbrandmeistern ernannt.

Ende der 50 er Jahre nahmen wir das erste Mal an Leistungswettkämpfen teil.

Bereits 1962 erreichte unsere Mannschaft unter der Leitung von Gruppenführer Friedbert Beck bei den Leistungswettkämpfen in Merenberg die beste Zeit von allen Teilnehmern. Im gleichen Jahr wurde vom Vorstand die erste Satzung des Vereines ausgearbeitet und in Kraft gesetzt.

1963 wurde die alte Spritze durch eine neue TS 8 ersetzt.

Ein Jahr später nahm unsere Wehr als einzige des Kreises mit 2 Mannschaften an den Leistungswettkämpfen in Allendorf teil. Der Gruppe 1 wurde für die schnelle und fehlerfreie Arbeit ein Wanderpreis der Kreissparkasse Weilburg verliehen. Die Teilnahme an den Leistungswettkämpfen und der Besuch von Lehrgängen an der Feuerwehrschule in Kassel und auf Kreisebene verhalf unserer Wehr zu einem guten Ausbildungsstand. Auch begann man in diesen Jahren in Zusammenarbeit mit anderen benachbarten Wehren verstärkt Gemeinschaftsübungen durchzuführen, um bei größeren Einsätzen besser aufeinander eingespielt zu sein.

1965 wurde ein ausrangierter VW-Bus zum Löschfahrzeug umgebaut. Bereits im gleichen Jahr zeigte sich bei einem Hochwassereinsatz der Nutzen dieses neuen Fahrzeuges. Die Gerätschaften waren nicht mehr der Witterung ausgesetzt und die Einsatzstelle konnte erstmals mit Blaulicht abgesichert werden. In den Jahren vorher zogen Pferde den Anhänger mit der Spritze, bis sie von Traktoren abgelöst wurden. Wenn man zu Einsätzen außerhalb des Dorfgebietes ausrücken musste, fuhr Otto Engelmann mit seinem LKW vor, um die Tragkraftspritze zu transportieren.

Bild von Helmut Ringsdorf1966 war ein besonderes Jahr für die Einwohner von Barig-Selbenhausen. Beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ belegte unser Dorf einen hervorragenden 3. Platz. Das Dorfgemeinschaftshaus wurde eingeweiht und in der Zeit vom 30. Juli bis 1. August fand das Jubiläumsfest anlässlich des 40-jährigen Bestehens unserer Wehr, ein Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte, auf dem Festplatz neben dem Dorfgemeinschaftshaus statt. Da man die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses abwarten wollte, wurde das Jubiläum ein Jahr später gefeiert.

Mit diesem Fest war damals der Kreisfeuerwehrverbandstag Oberlahn verbunden. Auf diesem Verbandstag wurde das Banner des Kreisfeuerwehrverbandes Oberlahn in Dienst gestellt. Unter der Schirmherrschaft von Theo Sonderfeld und mit tatkräftiger Unterstützung aller Ortsvereine wurde das Fest ein voller Erfolg.

Am 1. Juni 1966 unterstützten wir die Wehr Rückershausen bei einem Scheunenbrand.

Im Juli 1967 begann man mit einem Anbau am alten Feuerwehrgerätehaus. Neben einer zweiten Fahrzeughalle entstand auch erstmals ein Mannschaftsraum. Im September konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Im August 1968 folgte die Einweihung. Fast alle Arbeiten wurden in Eigenleistung durchgeführt. Insgesamt 19 Wochenenden verbrachten die Kameraden auf der Baustelle. Dass sich die Mühe gelohnt hatte, bestätigt ein Zeitungsartikel anlässlich der Einweihung, in dem zu lesen stand, dass unser Gerätehaus zu den schönsten des Kreises gehöre.

Bild von Heinz MelchertAm 10. September 1968 rückten wir zusammen mit zahlreichen anderen Wehren zu einem Großbrand auf den Bauernhof der Familie Schiebel nach Niedershausen aus.

Als Helmut Ringsdorf nach 10-jähriger Tätigkeit sein Amt 1969 zur Verfügung stellte, wurde Heinz Melchert zum neuen Ortsbrandmeister gewählt.

1970 stellten wir das erste Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst. Ein Ford Transit löste den umgebauten VW-Bus ab. Die Möglichkeiten der Brandbekämpfung wurde in diesem Jahr durch die Anschaffung von 3 Atemschutzgeräten weiter entscheidend verbessert.

Am 31. Dezember 1970 schlossen sich die Gemeinden Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg, Reichenborn und Rückershausen zur Großgemeinde Merenberg zusammen. Die Leitung der Feuerwehren hatte ab diesem Zeitpunkt der Ortsbrandmeister der Großgemeinde. Zum ersten Ortsbrandmeister wurde Günter Peusch gewählt. Die Leiter der Ortsteilwehren nannten sich künftig Wehrführer.

Im Juni 1971 musste wir zu einem Scheunenbrand auf dem Aussiedlerhof Steinken zwischen Barig-Selbenhausen und Löhnberg ausrücken. Am 18. November des gleichen Jahres heulten gegen 2.20 Uhr die Sirenen in Barig-Selbenhausen. Im Wohnhaus der Familie Hummerniek in der Schulstraße brannte es im ersten Stock und unter dem Dach. Erstmals kamen die Atemschutzgeräte zum Einsatz.

Beim Brand eines Sägemehlsilos der Firma Meeth in Merenberg an unserem Kirmessamstag, den 9. September 1972, waren wir mit 20 Kameraden als erste fremde Wehr im Einsatz.

Nach 3-jähriger Amtszeit trat Heinz Melchert aus beruflichen Gründen 1972 als Wehrführer zurück. Nachfolger wurde sein Stellvertreter Willi Bender. Im Juli 1972 übernahmen wir einen alten VW-Bus von der Wehr Reichenborn für den Transport der Atemschutzgeräte.

Bild von Willi BenderDas 50-jährige Bestehen unseres Vereines wurde 1975 im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Zu der 2-tägigen Veranstaltung am 11. und 12. Oktober konnte Wehrführer Willi Bender die Wehren der Großgemeinde und der Nachbarorte Probbach, Löhnberg und Niedershausen begrüßen. Im Dezember des gleichen Jahres wurde der mittlerweile ausgediente VW-Bus durch einen anderen ebenfalls gebrauchten VW-Bus ersetzt.
In einer Wochenendaktion vom 20. - 22. März 1981 musste unsere Tragkraftspritze Schwerstarbeit leisten. Gemeinsam mit allen Wehren der Großgemeinde pumpten wir rund um die Uhr Wasser aus dem Steinbruch Rüpel in Rückershausen. Ziel war es, den Wasserspiegel abzusenken, um eine Verfüllung zu ermöglichen.

Gemeinsam mit allen Wehren der Großgemeinde rückten wir im gleichen Jahr zu einer Hochwasserkatastrophe nach Weilmünster aus. Es mussten Keller ausgepumpt und Aufräumungsarbeiten durchgeführt werden.

1982 nahmen wir nach längerer Pause unter der Leitung des stellvertretenden Wehrführers Fritz Tinka erstmals wieder an den Leistungswettkämpfen des Kreises teil.

Ein Jahr später wurde eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 in Dienst gestellt.

Im Jahr 1984 mussten wir zu 3 Hochwassereinsätzen ausrücken. Unter anderem auch zu einem Einsatz in Löhnberg. Im gleichen Jahr wurden die ersten 6 Kameraden für ihre erfolgreiche Teilnahme an den Leistungswettkämpfen des Kreises mit dem eisernen Feuerwehrleistungsabzeichen ausgezeichnet. Im Laufe der nächsten Jahre sollte das Metall edler werden. Einige Kameraden konnten das goldene Feuerwehrleistungsabzeichen erwerben.

1985 wurde mit einem weiteren Anbau am Gerätehaus begonnen. Es entstand eine Toilettenanlage mit Dusche. Unter dem Dach konnte ein Abstellraum untergebracht werden. Wie in der Vergangenheit, wurde auch diese Baumaßnahme wieder in Eigenleistung durchgeführt.

Im Januar 1986 legte Willi Bender nach 14 Jahren sein Amt als Wehrführer nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Volker Stuhl gewählt.

Das darauf folgende Jahr war das Jahr unserer Wettkampfgruppe. Bei den Wettkämpfen auf Gemeindeebene belegten wir den 1. Platz und legten damit den Grundstock für einen guten 4. Platz auf Kreisebene. Zwei Jahre später errangen wir auf Gemeindeebene erneut den 1. Platz und konnten somit zum 2. Mal den Wanderpokal des Bürgermeisters mit nach Hause nehmen.

1988 begannen wir den Mannschaftsraum neu zu gestalten. In diesem Zuge wurde eine Theke eingebaut, die sich in den nächsten Jahren als recht nützlich erweisen sollte.

Unser Kamerad und damaliger stellvertretender Wehrführer Hans-Jürgen Beck wurde 1989 zum stellvertretenden Ortsbrandmeister der Großgemeinde Merenberg gewählt.

Am 8. Dezember 1989 wurde uns im Rahmen einer Landesbeschaffungsmaßnahme ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug, ein VW LT 35, übergeben. Es war dies das erste Fahrzeug, dass mit Funk ausgerüstet war. Die Atemschutzgeräte konnten ebenfalls untergebracht werden.

Im Frühjahr 1990 zog ein schwerer Sturm über unsere Region hinweg, dem ein großer Teil des Waldes zum Opfer fiel. Wir mussten in dieser Sturmnacht zweimal ausrücken, um Straßen nach Reichenborn und Probbach abzusperren, da zahlreiche Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren. Der Versuch, die Straßen zu räumen, wurde schnell aufgegeben, da dies zu gefährlich wurde.

Am 7. und 8. Juli 1990 feierten wir das 65-jährige Bestehen unseres Vereines. Im Rahmen dieser Feier wurde Willi Bender aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenwehrführer ernannt.

Bild von Volker StuhlAm 18. August 1990 wurde in der Sporthalle Merenberg die Jugendfeuerwehr der Großgemeinde Merenberg gegründet. 68 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren fanden den Weg zu den einzelnen Wehren. Im Laufe des Jahres wuchs diese Zahl auf 86 Mitglieder an. Die Jugendfeuerwehr Barig-Selbenhausen hatte Ende des Jahres 1990 23 Mitglieder. Mit Gründung der Jugendfeuerwehr wurde eine wichtige Grundlage für die Nachwuchsförderung geschaffen.
Zu einem Brand nach Reichenborn wurden wir am 6. Januar 1991 um 8.30 Uhr gerufen. Das Wohnhaus unseres damaligen Bürgermeisters Erich Meuser stand in Flammen.

Am 12. Januar des gleichen Jahres trat eine neue Satzung in Kraft. Unser Verein wurde ins Vereinsregister eingetragen und die Gemeinnützigkeit anerkannt.

1994 kauften wir für 1.500,-- DM von der Polizei einen gebrauchten VW-Bus. Dieses Fahrzeug leistet auch heute noch treue Dienste als Transportfahrzeug.

Am 14. August 1996 mussten wir zu einem Heubrand auf dem Anwesen von Rudi Jung in der Reichenborner Straße ausrücken. Am Waldrand hatte sich ein Rundballen in der Presse entzündet. Mit Unterstützung der Kameraden von der Wehr Merenberg konnte der Brand jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Zum ungewöhnlichsten Einsatz in unserer Vereinsgeschichte wurden wir am Samstag, den 1. März 1997 gerufen. In der Nähe des Anwesens von Dr. Alberts steckten 2 Pferde bis zum Hals im Schlamm. Die Pferde waren im Bereich einer neu verlegten Kanaltrasse eingesackt. Um zu den Tieren zu gelangen, mussten Holzpaletten ausgelegt werden. Nach fast 1 ½ Stunden konnten die Pferde mit Hilfe eines Frontladers unverletzt gerettet werden.

Am Freitag, den 6. Juni des gleichen Jahres brannte unsere Grillhütte innerhalb kürzester Zeit vollkommen ab. Dank des schnellen Einsatzes der Kameraden aus Merenberg mit dem Tanklöschfahrzeug und unserer Wehr konnte das Übergreifen des Brandes auf den angrenzenden Wald gerade noch verhindert werden.

Ebenfalls 1997 wurde mit der Ausbildung unserer Atemschutzgeräteträger für den Einsatz unter Chemieschutzanzügen begonnen. Ziel ist es, die Kameraden aus Merenberg zusammen mit den anderen Ortsteilwehren bei Gefahrgutunfällen, insbesondere auf der Bundesstraße 49, personell zu unterstützen.

Um größere Einsätze besser koordinieren zu können, wurde 1997 für die Feuerwehren der Großgemeinde ein Einsatzleitwagen (ELW 1) angeschafft.

Erstmals sind 1998 3 Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung gewechselt. Mit Madeleine Knögel konnten wir das erste Mal in unserer Vereinsgeschichte eine Kameradin in den Reihen der Einsatzabteilung begrüßen.

Neben einem Einsatz in unserem Ortsteil zur Beseitigung von Sturmschäden bescherte uns das Jahr 1999 auch einen Hochwassereinsatz im Ortsteil Merenberg. Am 13. Juli standen nach einem Sturzregen zahlreiche Keller im Pfefferstück und Gewerbegebiet unter Wasser. Die Wehren aller Ortsteile waren im Einsatz.

Die Jahre 1999 und 2000 standen voll im Zeichen der Vorbereitungen auf unser Jubiläum.

In dem vorstehenden Rückblick wurden lediglich unsere bedeutendsten Einsätze beschrieben. Zusätzlich waren im Laufe unserer Vereinsgeschichte zahlreiche kleinere Brand- und Hilfeleistungseinsätzen zu bewältigen.

Die Einsätze haben sich mit der Zeit verändert. Waren es in den frühen Jahren größere Feuersbrünste, die den Kameraden mit ihren, aus heutiger Sicht eher bescheidenen Mitteln alles abverlangten, so haben heute die technischen Hilfeleistungen mehr an Gewicht gewonnen. Insbesondere Einsätze bei Sturm und Hochwasser beschäftigen uns in den letzten Jahren zunehmend.

Mit Unterstützung der Gemeinde wurde unsere Ausrüstung im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert und auf den neuesten Stand gebracht.

Die Zusammenarbeit innerhalb der Wehren unserer Großgemeinde ist gut. Wir unterstützen uns gegenseitig und pflegen die Kameradschaft in gemeinsamen Veranstaltungen.

In der Jugendfeuerwehr lernen unsere Kinder und Jugendlichen, wie wichtig Kameradschaft und der freiwillige Dienst zum Wohle der Allgemeinheit ist. Die Freizeit wird sinnvoll gestaltet.

Neben dem Feuerwehrdienst gehören auch regelmäßige Ausflüge und Familientage zu unserem Vereinsleben.

Unser Feuerwehrverein hat sich immer aktiv am Dorfleben beteiligt. Gemeinsam mit dem gemischten Chor und dem Sportverein werden jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Gemeinsam wurde ein Grillplatz gebaut und in der Zeit als unser Ort keine Gaststätte mehr hatte, traf man sich im „Schlauchhaus“ zum Bier und Kartenspielen. Der Erlös aus dieser Zeit wurde für den Kauf unseres VW-Busses, die Pflasterung einer Außenfläche am Gerätehaus und die Anschaffung verschiedener Ausrüstungsgegenstände verwendet. Die Thekenmannschaft des „Schlauchhauses“ fuhr als Dankeschön für die geleistete Arbeit über Pfingsten 1994 nach Hamburg. An diesen Ausflug erinnern sich die Beteiligten auch heute noch gerne.

Der vorstehende Streifzug durch unsere Vereinsgeschichte zeigt nach Auffassung des Verfassers auf eindrucksvolle Weise, dass Ortsteilfeuerwehren gebraucht werden. Sei es, um innerhalb des Ortsteiles schnelle Hilfe zu leisten oder aber bei größeren Einsätzen den benachbarten Wehren die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Darüber hinaus haben die Feuerwehrvereine in der dörflichen Gemeinschaft schon lange ihren festen Platz und sind nicht mehr Hinwegzudenken.